Urlaub in Italien, das war schon lange in meinem Kopf. Wenn ich darüber nachdachte, dachte ich an wunderschöne alte, bunte Häuser, tolle Küsten, leckeres Essen und saubere Städte in denen man flanieren kann -einfach Dolce Vita pur. So wie man das schließlich bei Instagram auch immer präsentiert bekommt.
Wir entschieden uns also in unserem Urli nach Sizilien zu fliegen und haben uns, da wir bis nach Catania geflogen sind, eine Unterkunft via Airbnb in Catania gesucht. Blauäugig wie wir waren, haben wir uns vorher nicht um einen Leihwagen gekümmert, 'go with the flow' war die Divise. Man wird ja sicherlich mit einem Leih Roller gut auskommen...Nun ja hinterher ist man ja immer schlauer, nicht wahr?
Wir sind super früh in Catania gelandet, sodass wir den ganzen Tag zum erkunden der Stadt hatten. Die Unterkunft war durch ihre zentrale Lage wirklich super. Wir liefen einfach mal los, um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen. Schnell landeten wir beim Fischmarkt, welcher für mich als Veganerin schon sehr speziell war, nicht weil ich sowas noch nie gesehen habe, aber irgendwie war das schon sehr rough. Nichtsdestotrotz hatte die Ecke ihren eigenen Charm und genügend Gemüse-& Nussstände an denen ich mich erfreuen konnte und die ein oder andere Pistazie probiert habe.
Weiter ging's Richtung Hafen und auf dem Weg sind wir durch die ärmeren Gegenden von Catania gelaufen. Da platzte meine Bella Italia Bubble vorerst einmal. Es war dennoch beindruckend jedoch war uns dann klar, wir brauchen einen Leihwagen, um mehr von der Insel zu erkunden.
Nach einer kleinen Siesta im Airbnb ging es für uns am frühen Abend Richtung Zentrum, um etwas zu essen. Wir wunderten uns schon, warum es so leer war. Natürlich war uns nicht klar, dass die Sizilianer super spät erst zu Abend essen. Als wir also aßen, gab es für die Sizilianer und Italien Pro's erst den Aperitivo. Aber gut, wir sind ja First Timers. Wir bestellten einen Aperol Spritz und einen Gin Tonic, dazu bekamen wir noch ein paar Knabbereien. Das Essen war super lecker, es gab Bruschetta, Pasta al pesto di pistacchi und eine Pizza Verdure.
Am nächsten Tag, ging es zu Fuß zum Flughafen, um die 30€ fürs Taxi zu sparen. Das war ganz schön abenteuerlich und ich habe mich so gar nicht wohl gefühlt, ohne Bürgersteig auf den engen Straßen zu laufen, gerade bei der Fahrkultur der Sizilianer... Auch hier sind wir durch Straßen gelaufen, die so gar nicht in mein zuvor gemachtes Bild gepasst haben. Denn ich sah Müll ohne Ende an jeder Straße, einfach hin geworfen und angezündet.
Nun ja, wir sind gut am Flughafen angekommen und haben uns für 450€ (inkl. Vollversicherung, absolute Empfehlung, da besser nicht sparen) einen Peugot 108 für 7 Tage geliehen. Ich denke wenn man nicht so blauäugig wie wir an die Sache ran gegangen wäre, hätte man da sicherlich auch etwas sparen können.
Wir fuhren einfach mal los und landeten in Brucoli, einem kleinen Dorf direkt am Meer. Hungrig wie wir waren sind wir ins Sud Cafe gegangen, um Mittag zu essen. Dort wurde ich mit den besten Pasta überrascht die ich je gegessen habe. Trofiette con pomodorini, mandorle e zucchine, das klingt schon wie ein Traum. Die Pasta waren al dente und in der Kombination mit den Tomaten, Zuccini und den Mandelsplittern, war es einfach nur ein Genuss. Das wird zu 100 % nach gekocht.
Danach sind wir das erste mal an der Küste im Meer schwimmen gewesen, es war gar nicht so warm, wie gedacht. Aber es tat einfach gut endlich wieder Salzwasser am Körper zu spüren und zu schwimmen.
Am dritten Tag, Montag ging es früh los in Richtung Taormina. Der Ort in dem ich eigentlich eine Unterkunft buchen wollte, jedoch keine preiswerte gefunden habe. Von Taormina habe ich schon so viel gehört, da mein Opa & meine Oma schon mit ihren Kindern dort Urlaub machten, jedoch ist das Ganze schon über 40 Jahre her und seitdem hat sich einiges getan.
Taormina ist wunderschön, mit seinen kleinen Gassen und schönen Häusern strahlt es einen ganz besonderen Charm aus. Das Dolce Vita Gefühl kam dann doch in mir hoch. Mittags gab es Spaghetti aglio, olio e peperoncino und auch die waren sehr lecker. Als Nachtisch gab es noch ein Eis am Stiel. Das Essen spielte eine große Rolle, wie man merkt, aber wie kann das auch anders sein?
Zum Nachmittag hin wurde es sehr voll in Taormina, da es schon eine sehr touristische Ecke ist. Also sind wir los zum Strand und fuhren an der Isola Bella vorbei um nach Giardini Naxos zu kommen, um dort zu entspannen. Auch hier wurden wir wieder überrascht, denn einfach so an den Strand legen ist gar nicht so einfach, da Siziliens Strände von Lidos beherrscht werden. Lidos's? Lido's sind Strandbäder an denen man Eintritt zahlt, dafür aber Sonnenliegen und einen Sonnenschirm zur Verfügung hat. Ganz schön praktisch, jedoch auf Dauer schon pricey.
Wir zahlten 15€ für die zwei Liegen und den Schirm und verbrachten 2 Stündchen am Strand, waren im Meer schwimmen und haben die Seele baumeln lassen.
Am vierten Tag planten wir nach Syrakus zu fahren, jedoch haben wir uns während der Autofahrt verquatscht und sind dran vorbei gefahren. Ärgerlich, allerdings nur im ersten Moment, denn ich sah ein Schild auf dem stand : Fontane Bianche. Halt Stopp, das war doch einer der wunderschönen Strände die ich mir angeschaut habe. Also nix wie hin da. Wir hielten einfach an dem ersten Lido an. Parken hat 3 € gekostet und man konnte wie fast überall mit Karte zahlen. Die Sonnenliege und den Schirm gab es diesmal für 20€, aber mit einer fantastischen Aussicht. Mein Bella Italia Gefühl und Amore wurden immer stärker.
Mittags gabs Bruschetta und eine Pizza. Obwohl ich mich vegan ernähre habe ich mich hier für eine Pizza Bufalina entschieden und ich muss sagen, es war die aller beste Pizza die ich je gegessen habe. Ich war überrascht, denn ich hatte damit an dem Ort nicht gerechnet.
Später gingen wir unserem ursprünglichen Plan nach, nach Syrakus zufahren. Wir parkten und liefen wie immer einfach mal los. Diesmal landeten wir in Ortigia und was soll ich euch sagen, es war einfach wunderschön und ist zu unserem Favoriten geworden.
Wir liefen über den bereits abgebauten Fischmarkt an einem großen Gebäude vorbei, welches sichtlich mal ein Gefängnis war und eigentlich auch durch einen Zaun gesichert ist. Jedoch konnte man an einer Stelle hinein und das taten wir auch. Jugendliche kamen uns entgegen und warnten uns, dass dort Tiere seien. Das Ganze in einem sehr schlechten Englisch, sodass man nicht ganz wusste, welche Tiere sie meinen. Dadurch war ich schon etwas angespannt, als wir zunächst in diesen Lost Place einstiegen. Es war aber ziemlich cool und meine Angst im Nachhinein unberechtigt. Dort hatten anscheinend die ganzen Straßen Katzen ihr Lager aufgeschlagen.
Anschließend liefen wir durch kleine Gassen und ich konnte gar nicht aufhören an und von jeder Ecke Fotos zu schießen. Alles strahlte trotz dem nicht perfekten, einen solchen Charm aus, den ich kaum beschreiben kann. Wir beendeten unseren Ausflug natürlich und wie auch sonst mit einem tollen Abendessen direkt mit Meerblick.
Part 2 folgt in Kürze...
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